Die Rahmenbedingungen konnten fast nicht besser sein. Volle Tribüne, sonniges Wetter mit angenehm warmen Temperaturen und sogar ein Speaker hatte sich für dieses Spitzenspiel finden lassen. Diese Voraussetzungen schienen unsere Damen aber irgendwie zu blockieren. Sie starteten nervös und kamen nicht richtig in die Gänge. Dies lag auch an der aggressiven und aufsässigen Spielweise der Gäste. Sie liessen dem FCM kaum Platz zum Kombinieren. So probierte es das Heimteam vermehrt mit weiten Bällen in die Spitze. Ein solcher Ball führte dann zur ersten Grosschance des Spiels. Häberling wurde perfekt lanciert und konnte alleine auf die Uznacher Torhüterin ziehen. Diese brillierte dann aber mit einem „Big save“ im 1:1 Duell und verhinderte den Führungstreffer. Kurz nach Ablauf der 20. Minute ging der Tabellenführer in Front. Die gegnerischen Offensivakteurinnen genossen viele Freiheiten und spielten Ihre Sturmspitze frei. Diese verwandelte mit einem platzierten Schuss in die linke Ecke. Grippi war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte diesen aber nicht mehr um den Pfosten drehen. Dieser Gegentreffer weckte den FCM. Pfändler wurde herrlich in die Tiefe angespielt, liess die Torhüterin stehen und erzielte den Treffer zum 1:1 - nicht. Sie verfehlte das leere Tor, was der sonst so zuverlässigen Goalgetterin nie passiert. In der 37. Minute hatte Sanchez wohl ein Deja-vu. Nach einem Eckball stand sie am zweiten Pfosten völlig blank und hämmerte das Runde ins Eckige. Auf genau die gleiche Weise traf sie bereits im Frühling gegen den gleichen Gegner. Mit dem 1:1 gingen die beiden Teams in die Halbzeitpause.

Das Spiel blieb auch nach dem Seitenwechsel sehr umkämpft. Viele Zweikämpfe prägten diesen Spitzenkampf, welcher intensiv geführt wurde. Die Heimmannschaft suchte nach Wiederanpfiff den Führungstreffer und fand diesen in der 55. Spielminute. Häberling schickte mit einem Traumpass Pfändler auf die Reise. Diese blieb diesmal eiskalt und erzielte den vielumjubelten Ausgleich. Das Team des Trainerduos Guntersweiler/Gonzalez wollte sofort nachlegen. Mit dem wohl schönsten Angriff des Spiels erhöhten die Münchwilerinnen beinahe auf 3:1. Wieder war es Pfändler welche eine schöne Hutter-Flanke am zweiten Pfosten volley aufs Tor knallte. Die FCU-Hüterin zeigte einmal mehr ihre Klasse und parierte mit einem grandiosen Reflex. Der FC Uznach hatte zwar kaum Chancen aus dem Spiel heraus. Bei ihren Eckbällen wurde es aber jeweils brandgefährlich. Nach 83 Minuten tankte sich Pfändler im gegnerischen Strafraum durch. Sie konnte erneut die Schlussfrau der Gäste umlaufen. Das Leder fand aber den Weg ins verlassene Tor wieder nicht. Diesmal war der Winkel jedoch etwas enger. Kurz vor Schluss hatten die St. Gallerinnen die grosse Ausgleichschance. Nach einem schnellvorgetragenen Angriff über den rechten Flügel kam eine Uznacherin völlig frei zum Abschluss. Zum Glück, mit blau-weisser Brille gesehen, landete der Abschluss genau bei FCM-Hüterin Grippi, welche den Ball sicher fangen konnte. Praktisch im Gegenzug entschied das Heimteam das Spiel. Oegmen spielte Häberling an, welche mit einem Hacken die letzte Abwehrspielerin stehen liess und kaltschnäuzig in die Ecke einschob. Nach 93 Minuten pfiff der Unparteiische das Spitzenspiel ab.

Am Mittwochabend, 3. Oktober wartet bereits der nächste harte Brocken auf unsere Damen. Das Derby in Eschlikon ist gleichzeitig ein weiterer Spitzenkampf. Der FCE ist ebenfalls gut in die neue Saison gestartet und liegt mit 9 Punkten aus 4 Spielen auf dem 2. Tabellenplatz. Im letzten Jahr blieb man bei der 3:0 Niederlage in Eschlikon chancenlos. In der Rückrunde gelang dem FCM aber die Revanche. 2:1 lautete damals das Schlussresultat zu Gunsten der FCM-Frauen. (Fabian Guntersweiler)



FC Münchwilen – FC Uznach   3:1 (1:1)
23.09.2018, 13.30 Uhr, Sportanlage Waldegg, Münchwilen

Tore: 21. FC Uznach 0:1, 37. Sanchez 1:1, 55. Pfändler 2:1, 89. Häberling 3:1

Für den FCM spielten:
Grippi; Lovas, Baric, Bürkler; Hutter, Egli, Stricker, Sanchez; Häberling; Marro, Reichmuth / Maute, Oegmen, Pfändler, Speck, Keller, Marti

Abwesenheiten:
Thomas, Rivero, Thoma, Caruso, Köther (alle verletzt), Widmer (Sprachaufenthalt)